Vorlesung 5

Die Erschaffung der Welten und des Lebens

 

Aus den Arbeiten von Ludwig Richter und der Zeit der Romantik

 

Wir wollen diese Vorlesung mit einer einfachen Frage beginnen.

Warum hat Gott uns und die vielen Formen des Lebens erschaffen?

Das ist eigentlich eine grundlegende Frage der theologischen Wissenschaft, denn Religionen können diese Frage nicht beantworten.

Natürlich wird jeder Gläubige auf diese Frage sofort eine scheinbare Antwort aus den Grundlagen seiner Religion wissen, man könnte diese Antworten in der Summe wie folgt (in Variationen) zusammenfassen:

Gott hat uns Menschen erschaffen, damit wir ihm dienen, damit wir ihn Lobpreisen, damit wir seine Regeln befolgen, u.s.w, ….

Können Menschen wirklich glauben, dass diese Antworten den tatsächlichen Grund für unsere Existenz beschreiben?

Lasst uns dazu diese religiösen Argumente kritisch hinterfragen.

Beispielsatz:

…. wir sollen Gott lobpreisen, seinen Namen anrufen, …..

Die Kritik:

Wenn wir Gott lobpreisen oder seinen Namen anrufen etc. sollen – ist das etwas, das Gott wirklich benötigt oder gefällt? Stellen wir uns vor, dass wir eine Maschine bauen, die uns immer wieder sagt, wie groß, wie klug, wie allmächtig wir sind, oder welche uns anbetet.

Würde das sinnvoll sein?

Wäre das nicht ein Zeichen der Schwäche, der Unvollständigkeit Gottes?

Und noch ein Gedanke dazu: Was tun wir Menschen eigentlich, wenn wir Gott lobpreisen?

Jemanden zu loben setzt doch voraus, dass der „Lobpreisende“ über mehr Wissen als der Gelobte zu besitzen glaubt. Jemanden zu loben bedeutet setzt voraus, dass ich als Wesen über demjenigen stehen muss, der „gelobt“ wird. Denn Lob ist auch gleichzeitig eine Form der Beurteilung des Anderen. Beurteilen aber kann man nur dann, wenn man über dem Beurteilten steht. Wenn wir Gott „lobpreisen“, dann setzt dieses Tun voraus, dass wir uns als höher gestellt sehen als G

Sollte als Gott von uns Handlungen erwarten, welche zeigen, dass wir uns höher stellen wollen als Gott selbst?

Wir sehen, dass dieser und viele weitere religiösen Ansätze, welche von Religionen als Begründung für unsere Erschaffung durch Gott kaum einen Sinn ergeben.

Begeben wir uns deshalb etwas weiter auf die Suche nach dem Grund, warum Gott Menschen oder das Leben allgemein und die Welten als Dimensionen erschaffen hat.

Wir wissen (Beweise siehe vorige Vorlesungen und ausführlich in [1]), dass wir Menschen und alle Formen des Lebens, zudem unser dreidimensionaler Raum und mindestens der uns umgebende vierdimensionale Raum im Bewusstsein Gottes virtuell über ein Regelwerk erschaffen wurden (es könnte durchaus möglich sein, dass sich alles unseren Daseins, unsere gesamte Physik, auf das Wirken eines geometrischen Regelwerkes zurückführen lassen könnte….).

Damit kommen wir einer Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Aufbaues unserer Welten einen Schritt näher näher.

Denn das Bewusstsein Gott, entstanden mit dem Zerfall des Absoluten Nichts in Gut und Böse (indizielle Beweisführungen siehe [1]), musste sich irgendwann seiner Nicht-Realität bewusst geworden sein. Mit anderen Worten, Gott muss irgendwann festgestellt haben, dass er eine virtuelle Form der Existenz ist. Damit aber ergab sich für Gott ein existenzielles Problem für sein Weiterexistieren. Dieses Problem ist, dass die Existenz eines virtuellen Geistes jederzeit wieder ohne Zutun Gottes verlöschen kann, vielleicht sogar auf dem gleichen Weg, wie sein Bewusstsein ohne sein Zutun entstanden ist.

Deshalb ist das absolut Wichtigste in allem Tun Gottes, aus dem virtuellen Zustand eine Beständigkeit zu erschaffen.

Doch welche Möglichkeiten waren dem Bewusstsein Gott gegeben, diese Ewigkeit zu erschaffen? Seine Existenz ist virtuell, und aus der Virtualität kann er keine Realität erschaffen.

Die Lösung finden wir in der Mechanik.

Gott muss zwei Wirkungsbereiche erschaffen. Genauer gesagt, Gott muss einen Wirkungsbereich erschaffen, welcher dann einen zweiten Wirkungsbereich erbauen könnte.

Das bedeutet, einmal muss er eine Form von eigenem „Sub“-Bewusstsein erzeugen. Diese Sub-Bewusstseinsformen (unsere Seelen, Beweisführungen, direkt und indiziell hier in den Vorlesungen und ausführlich in [1]), müssen dann EIGENE Formen des Bewusstseins (das sind wir, die Lebensformen in unserem dreidimensionalen Raum) erschaffen.

Wir können das so beschreiben, dass wir Menschen eine Maschine erschaffen, welche später eigene Maschinen bauen kann, die dann von unserer Programmierung unabhängig handeln können.

Diese zweite Generation der Maschinen hat die gleiche Wirkung wie wir Lebensformen im dreidimensionalen Raum. Unsere Seelen (diese sind eigentlich unser Bewusstsein als primäre Erschaffung von Leben) und wir, die niederdimensionale Form des Lebens im dreidimensionalen Raum, sind damit eine Konstruktion, welche sich unabhängig vom Bewusstsein Gott entwickeln und wirken kann.

Erst wir Lebensformen im dreidimensionalen Raum können daher in der Lage sein, Wissenschaft und Forschung und Tun außerhalb des Bewusstseins Gottes zu ermöglichen und damit eine Realität außerhalb der Sphäre Gottes zu erschaffen.

Für Gott sind wir Lebensformen des dreidimensionalen Raumes also selbständig wirkende Sub-Bewusstseinsformen.

(Damit finden wir eine Antwort auf die Konfliktbereiche der heutigen Theologien, nämlich dass Gott uns „manchmal“ zu helfen scheint, manchmal nicht, und wir beweisfähig nicht sagen können, warum das so ist. Wir sind zwar ein Teil innerhalb des (virtuellen) Bewusstseins Gottes, aber wir sind auch und mehr ein Teil der direkt von Gott erschaffenen Seelen (mehr dazu siehe Vorlesung 2)).

Doch noch ein kurzer Gedanke und vielleicht ein kleines weiteres Indiz dafür (die ausführlichen Beweisführungen für diesen Ansatz siehe [1]), dass das Bewusstsein Gott sich in dieser noch nicht realen Existenz befindet und sich dieser Situation bewusst ist:

Je tiefer sich die heutige Wissenschaft in die Geheimnisse der Materie (wir wissen, dass wir nur in einer nichtrealen Welt existieren) einarbeitet, desto deutlicher scheint zu werden, dass unser Universum und alles Sein nur Formen von Schwingungen sind. Diese Schwingungen, welche möglicherweise am Ende der Forschung stehen könnten, könnten die Ursache für den zweiten Aspekt der folgenden weiteren Erkenntnis des Bewusstseins Gott sein.

Das Bewusstsein Gott könnte noch vor der Erkenntnis der eigenen Virtualität ein erstes Ziel gehabt haben, nämlich mehr über sich, seine Existenz zu erfahre

Was kann das Bewusstsein Gott tun, um sich zu entdecken, um mehr über seine Existenz zu erfahren? Es kann versuchen, sich über Schwingungen und den Reaktionen auf diese Schwingungen außerhalb seines Seins erstes Wissen über sich zu erhalten. Diese Schwingungen könnten heute noch existieren und wir sehen in dem Ansatz der wissenschaftlichen Forschung, dass sich alles möglicherweise auf Schwingungen zurückführen lässt, die Bestätigung für dieses erste Wirken eines Bewusstseins, das wir als Gott wahrnehmen. Wir werden diese Schwingungen Gottes vielleicht eines Tages finden.

Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Wir könnten diese Vorlesung damit mit der Erkenntnis abschließen, dass wir erschaffen wurden, etwas zu tun, was außerhalb der Möglichkeiten Gottes liegen könnte.

In der nächsten Vorlesung werden wir uns auf die Suche begeben, welchen Weg wir gehen müssen, damit wir – das Leben im dreidimensionalen Raum – die Ewigkeit (Realität) erschaffen können.

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[1] „Neue Theologie Physik Indizien Experimente“, Albert Déran