Vorlesung 2
Der Hauptsatz der neuen Theologie
Aus den Arbeiten von Ludwig Richter und der Zeit der Romantik
Die neue Theologie, welche wir uns in den folgenden Vorlesungen (in Kurzform) erarbeiten werden, führt auf eine grundlegende Erkenntnis hin, den Sinn unseres Lebens zu finden, zu definieren und dies auch zu beweisen.
Dieser Sinn ist es, mit unserem Tun mehr Gutes als Böses zu erschaffen.
Das klingt erst einmal banal, denn nahezu alle Religionen enthalten die Grundlage, Gutes zu tun.
Jedoch werden wir in dieser Vorlesung zeigen, dass uns viel mehr hinter dieser einfachen Grundlage der Religionen, Gutes tun, erwartet. Und wir werden sehen, dass die wahrscheinlich göttliche Prämisse, Gutes zu tun, einen bisher noch nicht erkannten tieferen Hintergrund enthält.
Erst einmal ist zu sagen, dass sich diese grundlegende Erkenntnis (Gutes zu tun), in der Formulierung variabel, in nahezu allen Religionen, deren Ursprung sich auf Worte und Visionen Gottes gründen, findet. In einer vielleicht extremen Formulierung finden wir diese Worte in der Grundlage des Christentums, auch die Feinde zu lieben.
Doch die Frage der Aufforderung zur Feindesliebe ist nicht die Frage, mit welcher wir uns in dieser Vorlesung auseinander setzen wollen.
Die wirklich wichtige Frage ist:
Warum ist das so, dass wir unserem Nächsten Gutes tun sollen?
Das ist eine auf den ersten Blick vielleicht nicht wirklich überraschende Frage, denn jeder weiß, dass diese Liebe dem Nächsten gegenüber Grundlage einer funktionierenden Gemeinschaft sein muss, weil damit der innere Zusammenhalt gestärkt wird, weil das Bestehen der Religion wahrscheinlicher werden wird, und viele weitere Argumente würden wir in einer Eröterung finden.
Doch der Sinn dieses Gebotes ist weitaus tiefer, weitaus anders als wir denken und die Antwort wird uns in die Grundlagen der göttlichen Existenz führen.
Einschub zum besseren Verstehen dieser Vorlesung:
Nun ist es notwendig, einen kurzen Vorgriff auf die späteren Erkenntnisse zu nehmen.
Denn wir werden uns in den folgenden Vorlesungen auf die Suche nach der Entstehung des Seins begeben. Und damit werden wir feststellen, dass, bevor irgendetwas (auch Gott) entstanden sein könnte, das Absolute Nichts „existiert“ haben muss.
In der dritten Vorlesung und ausführlich im Buch [1] werden wir uns der Frage nach der Entstehung des Seins aus dem Absoluten Nichts nähern, indem wir uns auf die Suche nach dem ersten Teilchen begeben. Diese Suche wird uns indiziell zeigen, dass zur Entstehung eines ersten (realen) Teilchens aus einem vorigen Absoluten Nichts drei Elemente notwendig sein müssen. Die Entstehung von drei unabhängigen Wirkungen oder Elementen kann daher eher als unwahrscheinlich angenommen werden. Dies wird auch in den weiteren Betrachtungen unserer Welt bestätigt und in [1] auch dazu der Beweis geführt.
Damit ergeben sich zwei Erkenntnisse. Einmal, dass wir nicht in einer echten Realität leben, sondern in einer virtuellen Welt, sehr wahrscheinlich im Bewusstsein Gottes existieren. Die Beweisführung für diesen Ansatz ist vielfältig, siehe [1], und wir werden gemeinsam in der nächsten Vorlesung den Beweis dafür führen, dass wir in einer virtuellen Welt leben.
Das Absolute Nichts zerfiel in zwei scheinbar gegensätzliche virtuelle Kräfte, nämlich Gut und Böse, und gleichzeitig entstand ein virtuelles Bewusstsein, welches wir als Gott wahrnehmen.
Auch wenn die Annahme dieses Zerfalls den Absoluten Nichts in zwei virtuelle Gegensätze erst einmal ein nicht beweisfähiger Ansatz ist, so kann der Beweis dafür indiziell geführt werden. Unter anderem, um das eigentliche Thema nicht zu sehr aus den Augen zu verlieren, damit, dass Gut und Böse zwei nur durch uns wahrnehmbare unterschiedliche Wirkungen einer einzigen Ursache sind, zum anderen lässt sich der indizielle Beweis dadurch führen, das sich unser Dasein und unser Universum ausschließlich auf virtuelle Werte zurückführen lässt (Glaube, Hoffnung,….) und diese Werte Entwicklungen der eigentlichen virtuellen Substanz unseres Sein, nämlich Gut und Böse, zurückführen lassen. Die Beweisführungen siehe hier in einer späteren Vorlesung.
Einschub Ende).
Doch zurück zum Thema, wieso Gut und Böse die Grundlage aller göttlichen Überlieferungen und damit Gebote sind.
Aus den vorigen Erkenntnissen und ausführlich in [1] über indizielle Beweisführung hergeleitet, existiert das Bewusstsein Gott in einem virtuellen Sein. Und die wichtigste Annahme daraus ist, dass das Bewusstsein Gott sich dieses virtuellen Zustandes bewusst sein muss.
Was also ist das wichtigste Ziel seiner virtuellen Existenz: Es ist die Notwendigkeit, eine Realität zu erschaffen.
Wir Menschen spüren diesen Drang nach der Erschaffung einer Realität in uns, denn alles, was wir tun, hat „irgendwie“ das Ziel, eine Realität zu erschaffen, gleich ob wir uns vermehren oder ob wir unser Überleben sichern, ob wir kommunizieren oder was auch immer, allem Handeln liegt das Ziel der Erschaffung einer Realität zugrunde. Wir nennen diese Realität EWIGKEIT.
Damit aber kommen wir zur eigentlichen Frage, warum Gott diese Realität (Ewigkeit) erschaffen muss.
Der Vergleich mit der Chemie:
Wenn wir einen kleinen Ausflug in die Chemie wagen wollen, so können wir uns das Universum wie eine Flüssigkeit in einem Glas vorstellen, und diese Flüssigkeit besteht aus zwei Stoffen mit gegensätzlichen Wirkungen. Im Glas herrscht ein Gleichgewichtszustand, die Flüssigkeit wirkt neutral. Aber dann, wenn einer der beiden Stoffe (Gut oder Böse) ein bestimmtes Mengenverhältnis zum anderen Stoff überschreiten, dann kommt es in der Chemie zu einem Kippen der neutralen Flüssigkeit. Je nachdem, welcher Stoff überwiegt, wird die ehemals neutrale Flüssigkeit zu einer Flüssigkeit des Stoffes.
Genauso könnte es sich mit den virtuellen Ursubstanzen unseres Seins verhalten (Gutes und Böses). Wenn eine Substanz in einer bestimmten Menge überwiegt, entsteht aus der Neutralität (Virtualität) die Realität, die Ewigkeit.
Diese echte Realität könnte nun ein Sein entstehen lassen, welches Gut ist (wenn das Gute einen Wert übersteigt) oder es könnte eine Realität entstehen, in welcher nur noch das Böse existiert, wenn das Böse das Gute überwindet.
(Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, welche nur aus dem Erhaltungstrieb des Bewusstseins als unwahrscheinlich angenommen werden werden kann. Dies wäre die Möglichkeit, dass mit der Überwindung einer virtuellen Kraft nicht die Realität entstehen würde, sondern alles löst sich auf und es entsteht wieder das absolute Nichts).
Damit sind wir an der Erkenntnis dieser Vorlesung angelangt.
Wir können es als wahrscheinlich annehmen, dass es die wichtigste Aufgabe des Bewusstseins Gott sein muss, eine Realität aus der Virtualität zu erschaffen.
Und diese Erkenntnis führt uns zu dem Sinn der Erschaffung von Leben: Unsere Aufgabe ist es, dass wir mehr Gutes als Böses erschaffen sollen damit die Ewigkeit entstehen zu lassen.
Diese Erkenntnis klingt für diejenigen, die sich zum ersten mal mit der Frage nach dem Sinn unseres Lebens wissenschaftlich befassen möchten, noch sehr gewöhnungsbedürftig und vielleicht sogar unglaubwürdig.
Die folgenden Vorlesungen aber, und vertiefend und mit weiteren Erkenntnissen und dem Verstehen vieler bisher offener Fragen zur Mystik im Buch [1], werden diesen Ansatz beweisen und über eine Fülle von weiteren Indizien zum Aufbau unserer Welten bestätigen.
Bleibt zum Abschluss die Frage, warum es auf unserer Welt Menschen gibt, deren Tun an der Menschheit viel Böses bewirkt und die damit vielleicht eine Welt erschaffen könnten, in welcher nur noch das Böse existiert oder mit ihrem Tun das Risiko eingehen, dass sich unser Sein wieder in das Absolute Nichts wandelt?
Hierauf kann (noch) keine Antwort definiert werden, vielleicht gibt es ähnlich wie das Bewusstsein Gott ein weiteres Bewusstsein, welches diese negative Welt erschaffen will?
Ein Ansatz, über welchen wir nachdenken können.
BEWEISFÜHRUNGEN:
Nachweis, dass wir in einer virtuellen Welt leben:
Siehe Experiment in der nächsten Vorlesung
Nachweis, dass das Absolute Nichts in zwei virtuelle Kräfte zerfallen ist:
1. Anhand des möglichen göttlichen Mitwirkens bei der Entstehung der Religionen.
2. In [1] wird gezeigt, dass unsere virtuelle Welt aus wenigen virtuellen Komponenten besteht, deren beide „Basiskomponenten“ als Gut und Böse definierbar sind.
Nachweis der nicht möglichen Entstehung eines ersten realen Teilchens:
1. Über die Suche nach dem ersten Teilchen in [1],
2. Über die Frage, welche Komponenten zur Entstehung eines ersten Teilchens notwendig wären,
Nachweis, dass das Absolute Nichts in zwei Komponenten Gut und Böse zerfallen ist:
Der Nachweis erfolgt indiziell über die Betrachtung der Komponenten unserer Welt in [1].
Nachweis, dass das Bewusstsein Gott selbst virtuell ist:
Indizielle Wahrscheinlichkeit und Folgerungen aus dem Aufbau unserer Welten, der_ Lebensformen, des möglichen Wirkens eines göttlichen Bewusstseins.
[1] „Neue Theologie Physik Indizien Experimente“, Albert Déran
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