2.4 Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Die Fragestellung
Leben wir, unser Bewusstsein, nach dem Tod weiter oder nicht?
In dieser kurzen Erörterung soll versucht werden, über einen physikalischen Nachweis diese Frage zu beantworten.
Es geht dabei nicht darum, den vielen Nahtoderfahrungen weitere Berichte zuzufügen, es geht auch nicht darum, pseudowissenschaftliche „Beweise“ und Halbheiten oder esoterische Annahmen einer Schlussfolgerung zugrunde zu legen, sondern eine Antwort alleine durch wissenschaftliche Überlegungen zu finden.
Der Nachweis des Weiterlebens unseres Bewusstseins nach dem Tod ist mit den heutigen wissenschaftlichen Kenntnissen nicht nachweisbar.
Es gibt (noch) keine Messwerte, keine reproduzierbaren Zusammenhänge, chemischer oder physikalischer Natur, welche uns direkt zeigen, dass eine Kommunikation mit einer Welt nach dem Tod, und damit der Beweis der Existenz einer Welt nach dem Tod möglich ist.
Natürlich gibt es eine Unmenge von Erkenntnissen, welche als Indiz auf ein Weiterleben einer Seele nach dem Tod hinweisen, denken wir nur an die vielen Berichte, wenn Väter im Krieg gefallen sind und die Nahestehenden dies „spürten“.
Es gibt auch eine Vielzahl von Berichten, die vor Ereignissen in der Zukunft warnen, und, nicht zuletzt, auch die christliche Kirche gründet sich auf eine Kommunikation mit Verstorbenen, wenn wir nur daran denken, dass Heilige angerufen werden, um „zu helfen“.
Doch all diese Berichte bleiben eben Berichte, auch wenn diese eine große Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit enthalten.
Ein Nachweis des Weiterlebens des Bewusstseins könnte trotzdem möglich sein.
Dazu müssen wir aber die Fragestellung ändern.
Wir dürfen nicht mehr fragen, ob das Leben nach dem Tod weitergeht, sondern wir müssen das Gegenteil der Fragestellung wissenschaftlich untersuchen und nachweisen, dass diese gegenteilige Annahme falsch ist. Wir müssen also die Frage nach dem Weiterleben umformen und uns den Standpunkt der Skeptiker, dass das Leben mit dem Tod erlischt, erörtern. Das heißt, wenn wir nachweisen können, dass die Annahme, mit dem Tod, mit dem Sterben des Gehirns „versiegt“ auch das Bewusstsein, falsch ist, so können wir dann den Schluss ziehen, dass das Bewusstsein auch mit dem Tod des Gehirns weiterexistiert.
Das gedankliche Experiment
Wie wir sehen werden, ist das Sterben ein rein physikalischer Vorgang, dessen Wirkungen und Begleiterlebnisse exakt physikalisch begründet werden können. Und es ließe sich daraus das Weiterleben des Bewusstseins in einer anderen, noch nicht fassbaren Welt, folgern.
Um nun nachzuweisen, dass es sich bei dem Sterben eben nicht um ein langsames Absterben der Gehirnmasse handelt, wollen wir das folgende Gedankenexperiment nachvollziehen:
Was geschähe, wenn der Tod das Ergebnis des Absterbens der Gehirnmasse wäre?
Wir würden (bei einem absterbenden Gehirn) folgendes erleben:
a. Sauerstoffzufuhr allgemein
Das Gehirn erhält keine Sauerstoffversorgung mehr.
Physikalisch ist es unmöglich, dass in ALLEN Bereichen des Gehirns zur selben Zeit die Zufuhr von Sauerstoff unterbrochen und beendet wäre. Stattdessen würden wir in den nächsten Sekunden und Minuten Bereiche im Gehirn finden, deren Blut noch mehr Sauerstoff enthält, und Bereiche, deren Blut weniger Sauerstoff enthält.
b. Sauerstoffgehalt in den Gehirnzellen
Es würde also im Gehirn Bereiche geben, die noch mehr Sauerstoff enthalten als andere, da diese Bereiche zum Beispiel in den letzten Sekunden vor dem Tode weniger Arbeit verrichteten.
c. Unterschiedliche Eigenschaften der Gehirnzellen
Des weiteren würde es im Gehirn auch Bereiche geben, die „länger durchhalten“ als andere Bereiche, sei es, dass sie neuere und damit widerstandsfähigere Zellen haben.
d. Der Abstand vom der Lunge
Der Sauerstoff wird von der Lunge über die einzelnen Bereiche des Gehirns transportiert. Und dabei wird der Anteil an Sauerstoff im Blut weniger.
Die Bereiche, welche also näher an der Quelle des Sauerstoffes (Lunge) liegen, können ihren Sauerstoff aus einem gesättigteren Blut entnehmen und habe daher die Möglichkeit, mehr Sauerstoff zu entziehen.
Zusammenfassung
Wie wir es auch betrachten, es kann auf keinen Fall so sein, dass das gesamte Gehirn von einem Moment auf den anderen vollkommen funktionsunfähig wurde.
Deshalb können wir daraus folgern, dass es im Gehirn unterschiedliche „Absterbenszeiten“ geben MUSS (Der hier notwendige Einwand, dass der „Tod“ des Zentralnervensystems ja den Ausfall aller weiteren Gehirnfunktionen nach sich zieht und daher ein „abruptes“ Absterben möglich wäre, kann mit der Überlegung, dass es ja auch Bereiche VOR dem Zentralnervensystem geben muss, welche dann aufgrund unterschiedlicher Sauerstoffkonzentrationen unterschiedlich funktioneren werden).
Gibt es nun diese unterschiedlichen „Absterbenszeiten“, so müsste bei nahezu ALLEN vielen Milliarden gestorbener Menschen Folgendes im Laufe der Sterbeminuten geschehen:
Es könnten, beispielsweise, als erstes die Gehirnbereiche des Sehens funktionsunfähig werden, es könnten als erstes die Gehirnbereiche der Bewegung absterben, es könnten als erstes die Gehirnbereiche des Hörens absterben, und so weiter und so fort. Wie wir es auch immer betrachten, jedes Sterben eines Lebewesens würde in irgendeinem Areal des Gehirnes beginnen, während die anderen Bereiche noch eine Restfunktionsfähigkeit besitzen.
Das heißt aber dann, dass EIN Weg der Kommunikation abgeschnitten ist, ANDERE Wege der Kommunikation aber noch funktionieren müssen.
Das würde sich dann (am Beispiel des absterbenden Sehbereiches) so zeigen, dass der Mensch noch zu uns sprechen und uns mitteilen könnte, dass er jetzt nichts mehr sieht, er könnte im Augenblick des Sterben sagen, jetzt sehe ich nichts mehr.
Er könnte uns auch sagen, dass er nichts mehr spürt, nichts mehr hört, sich nicht mehr bewegen kann.
Sollte das Sprachzentrum zuerst am Sauerstoffverlust betroffen sein, könnte er uns zeigen, dass er nicht mehr sprechen kann, er könnte das schreiben, mit Fingern mit uns kommunizieren oder Zeichen geben, er könnte seine Augen bewegen, u.s.w.
Wie wir es auch betrachten: Es würde IMMER ein Teilbereich des Gehirnes am Absterben sein, ein anderer Teilbereich aber noch funktionieren und damit eine Kommunikation ermöglichen.
NIEMALS aber würden von einem Augenblick zum anderen ALLE Funktionen der Kommunikation abbrechen!
Dass wir aber bei den vielen Milliarden gestorbenen Menschen keinen Bericht zu Menschen kennen, die im Sterben mit uns kommunizieren und dieses Absterben der restlichen Gehirnteile beschreiben (mit den Augen, den Fingern, dem Mund), ist damit ein Beweis dafür, dass die Theorie des Gehirnabsterbens als Grund für den Tod falsch ist.
Damit ist offensichtlich, dass es ein „langsames“ Absterben, ein „Versiechen“ zusammen mit der Zersetzung des Gehirns nicht geben kann.
Selbst Erklärungsversuche dieses Widerspruches (Der Tod geschieht in einem kurzen Augenblick und nicht über einen Zeitraum), unser Gehirn würde drogenähnliche Stoffe ausschütten, um uns über Halluzinationen den Tod „zu erleichtern“, werden damit widerlegt, denn auch diese Stoffe werden im Körper erzeugt und könnten nur zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Gehirnregionen ankommen bzw. zu wirken beginnen.
Damit lässt sich eine weitere Schlussfolgerung zeigen.
Es ist muss falsch sein, das Gehirn und das Bewusstsein als eine Einheit zu verstehen. Das eigentliche Organ Gehirn und das, was wir als Bewusstsein spüren, MÜSSEN zwei verschiedene Formen des Lebens sein. Nur so könnte der Widerspruch, dass einmal ein Zersetzungsvorgang stattfindet, andererseits aber es einen Augenblick gibt, der VORHER Bewusstsein, NACHHER kein Bewusstsein mehr hat, erklärt werden.
Nun könnte man weiter darüber nachdenken, dass, wenn das Gehirn also zwei verschiedene Formen des Seins beinhaltet, es irgendwie eine Form der Kommunikation zwischen beiden Formen geben müsste, also ein Austausch von „Daten“ zwischen dem Bewusstsein und dem Gehirn geschehen muss.
Wo könnten die Schnittstellen sein? Und welche physikalischen Eigenschaften müssten diese Schnittstellen haben, um „funktionieren“ zu können? Dazu gibt es indizielle Richtungen, welche wir im nächsten Kapitel erörtern, wenn wir die Frage stellen, WO könnte denn diese andere Welt sein? (Die folgenden Kapitel sind im Buch: „Neue Theologie Physik Indizien Experimente“beschrieben)
Weitergehende Diskussionsgrundlagen im Buch: „Neue Theologie Physik Indizien Experimente“
Trailer zum Buch: https://youtu.be/JWR_aD6JgRQ
Webpräsenz des Projektes: https://www.platon-projekt.com