1.3 Grundlagen einer friedlichen Koexistenz der Religionen

Welche Voraussetzungen könnten eine friedliche Koexistenz zwischen allen Religionen ermöglichen?

Definition einer Religion

Jede Religion definiert sich als eine Gemeinschaft über das Wirken sozialpsychologischer Mechanismen. Darin ist begründet, dass sich Religionen auf die gleichen sozialen Kräfte und Mechanismen aufbaut, die jeder anderen sozialen Gemeinschaft zugrund liegen, sei es ein Verein, eine Arbeitsgruppe, eine Sportgemeinschaft, eine Behörde, eine Nation.

Gemeinschaften dienen im Grunde genommen zwei Zielen:

1. Im Inneren: Sich zu schützen und zu erweitern, also zumindest das eigene Bestehen zu sichern, und
2. dem Mitglied als Instrument des besseren Überlebens zu dienen (die Gemeinschaft erhöht den Radius des sicheren Wirkens im Lebensbereich des Einzelnen.

Über diese beiden Punkte können sich Gemeinschaften definieren.

Religion aber beinhaltet zwei weitere Elemente, welche die Wirkung und damit den Wunsch der Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft verstärken. Das eine Element finden wir in dem Ansatz, das Wissen einer uralten und damit lange Zeiten überdauernden Tradition zu nutzen und damit nach außen hin Teil einer bewährten Methode zu sein, und zum zweiten den Schutz der eigenen Existenzberechtigung durch den Bezug zu einem höchsten Wesen, Gott, zu ermöglichen.
Soweit lässt sich (unter weiteren Annahmen) eine über den „normalen“ Gemeinschaften stehende Religionsgemeinschaft definieren.

Der vielleicht entscheidende Punkt aber, über welchen sich Religionen einzigartig und als das einzig Wahre zu beschreiben vermögen, ist die Exklusivität der eigenen Sphäre und des Vorhandenseins von Gruppenregeln, welche sich ebenso über das Gottesbild und die göttlichen Überlieferungen berufen können. Damit betrachtet sich die Religionsgemeinschaft als vollständig, allumfassend, einzigartig.

Die obige Beschreibung darf keinesfalls negativ gewertet werden, wenn auch die nüchterne Betrachtung so erscheinen vermag. Religion, also die Suche nach der Nähe zu dem höchsten Wesen, über Regeln, Definitionen, Liturgie, Gebet, ist im Grunde genommen die höchste, und sicherlich auch edelste Form des Zieles unseres Daseins, nämlich zu überleben. Sei es, dass wir als Individuum Regeln befolgen, um in der Welt nach dem Sterben glauben auf der guten Seite überleben zu können, sei es, dass wir die Gemeinschaft zum eigenen Überleben suchen, sei es aber auch, dass wir in der Gemeinschaft dazu beitragen können, dass auch andere Menschen besser überleben können, und sei es, dass wir mit unserem Tun auch, vielleicht unbewusst, dazu betragen möchten, dass Gott seine möglichen Ziele erreichen könnte.
Religion kann sich so gesehen berechtigt als die höchste Form einer Gemeinschaft definieren.

In unserer Welt ist es aber leider so, dass sich verschiedene Religionsgemeinschaften parallel nebeneinander definieren.
Anstatt nun die Summe aller Menschen heute und in weiter Zukunft als eine Gemeinschaft zu sehen, welche vielleicht unterschiedliche Wege zu Gott suchen möchten, anstatt zu sehen, dass Menschen mit einer besonderen Kraft, Gott zu erkennen, zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben und aus diesen Zeiten uns das Wort Gottes zu vermitteln versuchten, wirkt und schadet hier am deutlichsten die soziale Kraft der Einzigartigkeit, aus der sich Religionen definieren.

Damit (Mit dem Wissen, die einzig wahre Lehre zu besitzen) kollidieren Religionen zwangsläufig, denn die Grundvoraussetzung jeder Religion, die Exklusivität, darf und kann keine Räume durch andere Religionstheorien neben sich besetzen lassen. Denn mit einer Akzeptanz anderer Wege zu Gott, anderer Überlieferungen der Worte Gottes (auch wenn diese zu anderen Zeiten erfolgten und vielleicht andere gesellschaftliche Voraussetzungen hatten), wird automatisch die Grundlage der eigenen Gemeinschaft infrage gestellt, nämlich ausschließlich das wahre Wort Gottes zu besitzen, exklusiv zu sein.

Diskussion eines Lösungsansatzes

Es gibt eine gruppendynamische Kraft, welche der Schlüssel für eine friedliche Koexistenz aller Religionen sein könnte. Diese Kraft, welche es möglich werden lässt, dass Menschen unterschiedlicher Gruppierungen ihre Abgrenzungen zu anderen Menschen und sozialen Gruppen überwinden lassen, ist es, die Erkenntnis von etwas Größerem den Menschen bewusst werden zu lassen.
Solches hat in der Geschichte der Menschheit nahezu immer funktioniert, sei es im Negativen (Das Negative betrifft alle Menschen, das Positive betrifft die eigene Gemeinschaft. Mehr zuder Frage, ob etwas gut oder schlecht ist, wird im Buch: „Neue Thelogie Physik Indizien Experimente“ mit überraschenden Erkenntnissen erörtert), wenn Herrscher ein Feindbild als Vorstufe zu einem Krieg erschufen, sei es im Positiven, wenn die (teilweise in körperlichen Auseinandersetzungen mündenden) Aversionen unterschiedlicher Sportvereine ihre Relevanz verloren und stattdessen durch ein neues, gemeinsames „Wir“- Gefühl ersetzt wurden, oder wenn ein internationaler Wettbewerb alle „Feindschaften“ vergessen macht.

Genau dieser Weg, etwas neues und umfassenderes den Menschen erkennen zu lassen ist Grundlage für die Beschreibung einer erweiterten, gewissermaßen außerhalb der Religion zu findenden Bereichen, Diskussion einer neuen Theologie ( „Neue Theologie Physik Indizien Experimente“ Albert Déran 2020).

Die in dem Buch zur Diskussion gestellten neuen theologischen Bereiche umfassen Fragen und geben Diskussionsansätze zu Antworten, welche von den heutigen Religionen nicht berührt oder sogar tabuisiert werden. Da ausschließlich diese möglichen neuen theologischen Bereiche erörtert werden, ist ein Konflikt oder eine Überschneidung mit den „inneren“ Bereichen der Religionen (Wege zu Gott, Liturgie, Regeln,…) ausgeschlossen. Zudem lassen die ausschließlich wissenschaftlich-philosophischen Ansätze (Diskussion der Suche nach der Entstehung des Seins, bevor Gott entstehen konnte, bis hin zu einer möglichen, indiziell begründeten Erkenntnis des Zieles unserer Existenz) kaum Platz für religions-ideologische Betrachtungen, sondern ermöglichen einen positiven Ansatz zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Grundlagen einer erweiterten und ergänzenden Theologie.

Weitergehende Diskussionsgrundlagen im Buch: „Neue Theologie Physik Indizien Experimente“
Trailer zum Buch: https://youtu.be/JWR_aD6JgRQ
Webpräsenz des Projektes: https://www.platon-projekt.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert