Beachte:

Bei dem folgenden Text handelt es sich um ein Papier zur Diskussion.

Zur Einführung

 

Warum steht im Titel dieses Papiers das Thema, einen Weg zur Diskussion zu stellen, die katholische Kirche wieder zur neuen Größe zurückzuführen, und nicht die christlichen Kirchen allgemein? Und warum wird nicht der Islam mit angesprochen oder der Buddhismus?

Obwohl es doch sehr wahrscheinlich ist, dass der Buddhismus und der Islam Teil der Entwicklung des Christentums sind (schon diese erste Behauptung wird sicherlich Widerstand hervorrufen. Ich werde später noch dazu in einer indiziellen Beweisführung zeigen, dass Hinduismus und Islam in engem Zusammenhang mit der Entstehung des christlichen Glaubens stehen. (siehe auch auf der Webseite: Die Mystik der 500 Jahre) und daher eigentlich eine dieser beiden Religionen anzusprechen wären, hat die katholische Kirche die sichersten Beweise dafür, mit der Lehre Christi, zumindest in den Anfängen, verbunden zu sein. Die Rätsel und Fragen beispielsweise der Hostienwunder (= unbekannte DNA in den zu Blut gewandelten Hostien) lassen doch eine Verbindung mit einer höheren Kraft wahrscheinlich werden. Nicht vergessen dürfen wir aber diese, sehr wahrscheinlich höhere Kraft und deren Auswirkungen am Beispiel der Schiiten im Iran, als Amerika einen großangelegten Angriff auf das Land und dessen Religion unternahm, welcher jedoch auf wundersame Weise buchstäblich im Sand endet. Trotz überragender militärischer Macht der USA schaffte es das Militär nicht, zum Ziel vorzudringen, eine Kette von Zufällen ereignete sich und führte dazu, dass militärischen Geräte ausfielen und die Operation abgebrochen werden musste.

Aufgrund der Kontinuität des Wirkens einer möglichen göttlichen Kraft in der katholischen Kirche und deren doch offensichtlichen Weges in die Bedeutungslosigkeit (auch die katholische Kirche verliert jedes Jahr eine Vielzahl an Mitgliedern), müssen die Impulse und Wege zu einer Evolution oder besser Auferstehung des christlichen Glaubens am Beispiel der katholischen Kirche gezeigt und erörtert werden.

Diskutiert und (auch in Teilen) umgesetzt werden können die Erkenntnisse aus der Arbeit von Platon-Projekt durch alle Formen des Glaubens und Religionen.

Diese Grundlagen einer Evolution der Religion (und Theologie) erheben nicht den Anspruch darauf, vollständig, richtig, dogmatisch, göttlich, inspiriert oder auf eine andere Weise unwissenschaftlich legitimiert zu sein.

Aber, die in diesem Papier zusammengefassten Erkenntnisse und Ansätze sind das Ergebnis logischer und damit philosophisch/wissenschaftlicher Arbeit, welche im Zuge der Entwicklung einer erweiterten Theologie aus der Arbeit von Platon-Projekt entstand. Diese sind zur freien Diskussion gedacht.

Und damit ist dieses Papier nicht nur für den katholischen Glauben gedacht, sondern kann von allen Formen der Religionen (auch im Atheismus) als Diskussionsgrundlage verwendet werden.

Die Erkenntnisse und Wege, welche in diesem Papier erörtert werden, sind als Skizzen zu verstehen und machen es sicherlich notwendig, eines Tages von Menschen mit mehr Zeit zu einem größeren Werk erweitert und kritisiert zu werden. Dies ist ausdrücklich erwünscht.

 

Die Evolution der Gemeinde

 

An der ersten Stelle auf dem Weg zu einer Neuentstehung und Höherentwicklung der katholischen Religion steht auf jeden Fall die Gemeinde.

Wo liegt das grundsätzliche Problem der schwindenden Mitgliederzahlen der Kirche?

Es ist die Perspektivlosigkeit, welche die Menschen daran hindert, sich mit der Kirche überhaupt auseinander zu setzen.

Die Gründe für diese Perspektivlosigkeit finden sich in der Folge des Machtverlustes der Kirche. Das mag erst einmal unverständlich sein, wird aber deutlich, wenn wir die beiden Mechanismen zum Entstehen einer Perspektive, d.h. Wunsch und Zielvorstellung, betrachten.

Früher, als die Kirche noch eine gesellschaftliche Machtposition hatte, brachte die Mitgliedschaft in der Gemeinde dem Einzelnen Vorteile und war verbunden mit einer Reihe weiterer sozialer, und finanzieller Mehrungen, nicht nur für sich, sondern auch für die eigene Familie. Der Einstieg in diese „Lebenschance“ zum Besseren war relativ einfach und setzte nur einen deutlich zum Ausdruck gebrachten Glauben an die Grundlagen (Gott, Dogmen, Regeln,….) der sozialen Gruppe voraus.

Von diesem damaligen Erfolgsmodell blieb leider nur noch die Voraussetzung in den Einstieg in diese soziale Gruppe übrig, nämlich die Voraussetzung des Glaubens an ein Ziel der Gemeinschaft (Gott zu dienen, das ewige Leben als Fiktion,….).

Das heißt, dass der potentielle Interessent eine Fiktion (Glaube an etwas, das er nicht kennt) benötigt, um Teil einer Gemeinschaft zu werden, die doch schon zahnlos und machtlos geworden ist, und deren Restmitglieder nach und nach wegsterben.

Das ist keine besonders aussichtsreiche Voraussetzung, um eine Affinität zu schaffen, als Mitglied Teil der Gruppe werden zu können.

Zusammenfassend kann man sagen, dass von dem Interessenten an der Gemeinschaft ein Glaube an eine Theorie verlangt wird, dabei eine fiktive Belohnung (Leben im Himmel) versprochen wird, in der Wirklichkeit aber die Arbeit in einer dahinvegetierenden und dahinsterbenden Gemeinschaft auf ihn wartet.

Dies ist wohl eher keine besonders aussichtsreiche Perspektive und wird auch die Menschen eher nicht in Scharen in eine kirchliche Gemeinschaft eintreten lassen wollen. Da helfen auch keine vor der Gemeinde hampelnden oder sich dem „Zeitgeist“ dienenden Priester mehr, dies zu ändern.

 

Die Lösung

 

Die Lösung für diese Abwärtsspirale (weniger Mitglieder ergibt auch weniger und im Durchschnitt qualitiv schlechtere Priestersubstanz) ist denkbar einfach: Es müssen nur die beiden Komponenten für die Entwicklung einer Gemeinde, nämlich Glaube an ein Ziel und die Voraussetzung dazu, vertauscht werden.

Nicht mehr der Glaube an Gott, ein Leben nach den Regeln Gottes darf das erste Ziel sein, sondern der Weg in die und innerhalb der Gemeinschaft muss der primäre Wunsch des künftigen Interessenten werden. Alles andere, die Annäherung an Gott und ein Leben möglichst nahe an der Gottesvorstellung und den Regeln der Religion, kann erst dann ein mögliches Ziel werden, wenn die Gemeinschaft den Rahmen für die eigene Sicherheit bieten kann. Das bedeutet, dass es die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft ermöglicht, die Angst vor dem Überleben und der Zukunft für sich und die eigene Familie zu verlieren.

Deshalb ist die wichtigste Grundlage einer Neuentwicklung einer Gemeinschaft, dass diese Sicherheit, Macht und finanzielle Vorteile bietet. Nichts anderes ist das Erfolgsrezept beispielsweise in der Maurerei. Die katholische Kirche könnte damit zum ersten mal sogar seit einigen hundert Jahren wieder einen Wettbewerbsvorteil zu anderen Gruppen (mit wirtschaftlichen Interessen) haben, denn über die Bindung des sozialen und finanziellen Erfolges kommt noch das bewiesene göttliche Element (Hostienwunder zum Beispiel) hinzu. Eine Kombination, welche eineinhalb tausend Jahre Erfolgsgeschichte vorweist.

 

Wie kann eine solche finanzielle Attraktivität erreicht werden?

 

Auch dies ist einfach und muss hart und kompromisslos formuliert werden.

Wir leben in einer Zeit (2023), in welcher es noch genügend ALTE Gemeindemitglieder gibt. Alte Mitglieder verfügen in nicht geringer Zahl über (kleinere) Vermögen, bekommen regelmäßig Geldmittel (Renten) und sind noch am Leben.

Damit steht der (noch leichte) Weg offen, die Gemeinde als Hauptfundament einer Evolution der Kirche zu starten.

 

Gründung einer kirchlichen Organisation

 

Etwa einhundert finanziell unabhängige Mitglieder der sterbenden Gemeinde schließen sich zu einer Firma oder Stiftung oder Verein zusammen, möglichst als kirchliche Stiftung oder Verein oder Firma). Diese kirchliche Gemeinschaft kann aus einer oder mehreren Kirchen bestehen.

Jeder gibt in den Gemeinschaftstopf 10.000 Euro (für die meisten ohne spürbare Schmerzen möglich) und damit hat die Gemeinschaft ein Grundkapital von 1 Million Euro. Es geht auch mit mehr, aber auch mit weniger Geld, ebenso könnte eine monatliche Einzahlung in den Gemeinschaftstopf obligatorisch sein.

 

Was macht die Gemeinde mit dem Geld?

 

Dieses Geld steht jetzt für eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung.

Es können eigene kleine Unternehmen (Imbiss, Cafe, Verkaufsladen,…) und auch eigene qualifizierte Handwerksbetriebe (Schuster, Schneiderei,…., eben durch Meister in Rente) gegründet werden.

Des weiteren ist es natürlich möglich, einen Teil der Gelder in andere Unternehmen zu investieren. Geldbedarf wird es immer geben. Und eine Investition in eine Firma (nach der Prüfung durch die eigene Gemeinschaft) wird in den meisten Fällen Gewinn abwerfen und den Gemeinschaftstopf vergrößern.

Man könnte aber auch eine Liegenschaft kaufen (entweder in Nähe der eigenen Kirchen oder außerhalb auf dem Lande). Diese könnte zur Erzeugung von Nahrungsmitteln (Obst, Gemüse, Eier,…) dienen und auch später für den Bau eines eigenen Gebäudes zur Schulung (siehe dazu später mehr) oder zur Schaffung einer Wohn- und Lebensgemeinschaft der Älteren dienen.

Nicht vergessen werden darf dabei, dass sich oftmals in Kirchen früher Menschen zu Kirchenbauvereinen oder ähnlichem zusammenfanden und eine eigene Stiftung gründeten (zum Bau einer Kirche nach dem Krieg, zum Erwerb von Grundstücken für eine spätere Erweiterung,….) diese Grundstücke und Kapitalanlagen sind oft in den Händen von Gemeindevereinen, liegen brach und können in die Zukunftsplanung mit einbezogen werden.

Es wird sich sicherlich eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Mehrung des Kapitals finden. Und was besonders gut an dieser Gründung ist, dass diese Menschen alt sind, über Lebensweisheit verfügen, nicht gezwungen sind, Entscheidungen aufgrund von Repressionen oder leichtsinnigen Argumenten zu treffen, sondern eher besonnen eine Lage beurteilen können.

 

Was bringt das dem potentiellen künftigen Gemeindemitglied?

 

Ein Gemeindemitglied kann sich auch mit einem geringen Beitrag beteiligen, muss dies aber nicht.

Wenn die Gemeinschaft eigene Unternehmen gegründet hat oder an anderen Unternehmen Beteiligungen bestehen, dann wird folgendes mögliche:

Künftige und gute Stellen in dieser Firma können bevorzugt über Gemeindemitglieder besetzt werden. Das heißt, dass einem Familienvater in der Gemeinde gute Chancen hat, für sich oder auch für seine Familie einen guten, dauerhaften und sicherlich nicht schlecht bezahlten Job zu erhalten, und das an erster Stelle einer Ausschreibung, ohne erst einmal in Konkurrenz zu den Mitbewerbern zu stehen..

Damit ergeben sich Perspektiven für ein Leben in einem relativen Wohlstand, mit deutlich weniger Zukunftsangst.

Und die Familie wird durch das Fehlen der Existenzangst, der fehlenden Angst vor dem Morgen, höhere Chancen haben, ihren Kindern Zufriedenheit und Nestwärme zu vermitteln und sie glücklich aufwachsen lassen zu können. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für eine bessere Zukunft der eigenen Kinder und, auch das darf nicht verschwiegen werden, das Leben in einer solchen Familie wird damit eher näher zu Gott wachsen als in der Finsternis der perspektivlosen Welt.

 

Und die eigentliche Aufgabe der Religion?

 

Dann, wenn die Angst um die Zukunft der eigenen Familie nicht mehr gegenwärtig ist, dann kann das Mitglied der Gemeinde damit beginnen, sofern es möchte, sich mit den Fragen der Religion zu beschäftigen, vielleicht auch weiterzubilden (siehe späteres Kapitel zur Evolution der Priesterschaft) und so sein eigenes Sein den göttlichen Prinzipien anzunähern.

 

Zwei wichtige Argumente

 

1. Der Zugang eines Interessenten zur Gemeinschaft soll zwar jedem offen stehen, aber dies darf nur für eine Art Basismitgliedschaft (ohne Pflichten und ohne Rechte) gelten. Der Zugang zu der eigentlichen Gemeinschaft muss restriktiv oder sollte zumindest erst zeitabhängig ermöglicht werden. Das heißt, dass ein mögliches Mitglied erst nach Ablauf einer Zeitspanne (oder Empfehlung?) in die eigentliche Gemeinschaft gelangen kann. Keinesfalls soll jeder sofort vollwertiges Mitglied werden können. Diese Restriktion ist notwendig, um die Affinität zur Gruppe interessanter und dauerhafter werden zu lassen.

2. Die Gemeinden müssen eine Vernetzung mit den anderen Gemeinden zur Grundlage ihres Handelns machen. Damit wird ein effektiveres Wirken ermöglicht, man kann sich auch bei Fragen, Problemen und Informationen austauschen.

Diese Vernetzung darf nicht nur an der eigentlichen Vernetzung über Kontakte stehen bleiben, sondern muss in größere Projekte münden. Beispielsweise werden sicherlich mehrere Gemeinden ein Grundstück leichter erwerben können. Und es wird auch die Zeit kommen, in welcher ein virtuelles Zahlungsmittel zum Austausch innerhalb des gesamten Verbundes erschaffen wird.

3. Gemeinden sind natürlich Teil der jeweiligen Glaubensrichtung, es sollte aber bestrebt werden, dass sich diese Gemeinschaften nicht von der eigenen Kirche abhängig machen lassen dürfen, sondern als selbstständige Organisation unabhängig bleiben. Dies ermöglicht der Gemeinschaft, einen ökumenischen Verbund mit Gemeinschaften anderer Kirhen zu pflegen.

4. Wie wir in einem späteren Abschnitt zur Evolution der Priesterschaft noch sehen werden, könnte sich die Priesterschaft der Kirche öffnen. Das heißt, dass Gemeindemitglieder (vielleicht über eine eigene Zusatzausbildung) als Priester wirken können. Wir werden später im Kapitel über die Priesterschaft der Zukunft noch sehen, dass sich der Klerus öffnen und spezialisieren wird. Das heißt, dass es unterschiedliche priesterliche Bereiche geben wird (auch Ärzte, Handwerker können Priester werden), und dass alle Priester, gleich welchen Bereiches, gleichwertig werden. Damit könnte auch zum ersten mal die Frage einer weiblichen Priesterschaft formuliert werden. Frauen im Priesteramt werden so möglich ohne dass eine weibliche Priesterschaft zum Zweck der Zerstörung der Kirche gefordert wird.

Nicht vergessen werden darf auch, dass es damit auch Mönchen und Nonnen in den Klöstern, welche ihre Berufung im Dienst Gottes gefunden haben, über eine kurze Zusatzausbildung (ohne Prüfungsdruck!) die Gleichstellung zum Priesteramt ermöglicht wird.

Soweit als Skizze die Grundlagen der Gemeinde in einer wiederentstehenden kirchlichen Gemeinde als Grundlage für eigene weitergehende Diskussionen.